ZfP Südwürttemberg, Biberach
Der neue ZFP-Standort am Klinikcampus Biberach liegt eher am Rande der Stadt, etwas außerhalb und doch wieder in unmittelbarer Nähe zu einem ebenfalls neu erschlossenen Wohngebiet.
Er ist also wieder wie geschaffen dafür, die Hilfsangebote des ZFP direkt unter und zu den Menschen zu bringen; selbstverständlich...nicht versteckt...mittendrin.
Bereits der erste Blick auf das Gebäude nach dem Kreisverkehr zeigt ein Haus, das mehr als nur ein Baustein am neuen Campus ist.
Der Neubau liegt ruhig und selbstbestimmt eingebettet in den weiten Blick über die Landschaften.
Und überhaupt finden sich zahlreiche Ausblicke und Einblicke in und am Gebäude.
Sie bieten Halt und Orientierung in den drei Geschossen mit Platz für alle nötigen Funktionen.
Einblicke und Ausblicke bereits beim Betreten durch einen der beiden Haupteingänge in die verbindende Mitte oder über die direkte Anbindung an den Neubau der SANA.
So lässt beispielsweise der untere Eingang vom Paracelsusweg durch eine zweigeschossige Verglasung hindurch den Blick frei durch das Gebäude zu den Obstbäumen der weitläufigen Freianlagen auf der gegenüberliegenden Seite.
Folgt man – innen angelangt - dem Flur gerade zu diesem Raum hier, zeigt sich bald der begrünte Innenhof
oder
die großzügige Treppe des Mittelbaus begleitet uns zu den Empfängen der Ambulanzen im ersten Obergeschoss.
In Gedanken wieder Außen, auf dem Vorplatz der SANA steigen wir über eine breite Freitreppe oder schwellenfrei über die Querverbindung zurück zum Paracelsusweg direkt auf die mittlere Ebene des Neubaus auf der Westseite.
Von dort geht es weiter überdeckt und geschützt, immer mit Blick über die Baumkronen in die malerische Landschaft wieder zur Mitte;
auch hier direkt zu den Empfängen der Ambulanzen.
Nun nur noch ein weiterer Treppenlauf nach oben und wir stehen vor den beiden Stationen.
Wagen wir einen Blick hinein.
Wie auch in den Funktionsbereichen der anderen Ebenen werden wir freundlich empfangen.
Der Rundgang durch die Station eröffnet immer wieder Blickbeziehungen in die Landschaft und den Innenhof mit zugehöriger Terrasse.
Weitungen der Flure geben jedem gerade auch an Richtungswechseln die Möglichkeit Nähe oder Distanz zu Mitmenschen für den Moment passend zu wählen.
Glasfelder neben Türen zu Räumen der Gemeinschaft ermöglichen vorab einen Blick hinein oder umgekehrt.
Eine Nische mit Willkommenslicht rahmt die in warmem Rot gehaltene Tür in das Patienten-Doppelzimmer.
Durch großzügige Fenster kann man wieder den Blick in die Umgebung wandern lassen.
Und nicht zuletzt leisten farbenfrohe Möblierungen, zweckmäßige Verwendung von Holz im Innenausbau und eine ruhige, freundlich-helle Belichtung ihr übriges, damit man sich – einfach wohlfühlen kann - und das gibt Rückhalt.
Soweit unser Spaziergang in Gedanken. .
Dieses Gebäude ist ein treuer Begleiter.
Ein Begleiter, der neben den Grundbedürfnissen wie beispielsweise Schutz und Wärme auch die folgenden sieben Sachen im Gepäck bereithält:
1. differenzierte Handlungsmöglichkeiten bieten
2. situationsentsprechende Distanzen ermöglichen
3. persönliche Rückzugsbereiche und den Schutz der Intimsphäre
4. räumliche Zuwendung auch für die, die Zuwendung geben sollen
5. eine klare und ausgewogene räumliche Ordnung schaffen
6. Zivilität statt Institutionalität bis in alle Details
7. den Außenraum in seinen funktionalen, räumlichen und optischen Qualitäten in die Wahrnehmung des Innenräumlichen einbeziehen
Sieben Sachen als räumliche Unterstützung im therapeutischen Alltag.
ZfP Südwürttemberg
Pfarrer-Leube-Strasse 29
88427 Bad Schussenried
5.010 m²
46.992 m³
1-5 Architekten Mühlich + Partner
6-9 Braunger Wörtz Architekten
IG Kling Consult
IB für Versorgungstechnik Hirdina, Betzigau
IB Sulzer, Vogt
IG Georg Keller + Co., Tübingen
TÜV Süd, Ulm
Siegmund und Winz Landschaftsarchitekten, Balingen
2021
Conné van d'Grachten, Ulm
Architekten Mühlich + Partner
Braunger Wörtz Architekten
Paracelsusweg 3
88400 Biberach