Erweiterung internationale Energiewirtschaft der Hochschule Ulm, Ulm
Im Rahmen des Ausbauprogramms „Hochschule 2012" wurde auf dem Eselsberg in Ulm ein Erweiterungsbau für den Studiengang internationale Energiewirtschaft errichtet und pünktlich zum WS 2013/2014 der Hochschule zur Verfügung gestellt. Dieser 1315 qm große, als Einbund geplante Bau vergrößert das vorhandene Gebäude aus den neunziger Jahren um sechs Seminarräume, mehrere Professorenbüros und eine Verwaltungseinheit. Der Neubau steht mit einer Fassadenfront direkt an der Albert-Einstein-Allee und folgt damit den Zielvorgaben des neuen Masterplans, diese zentrale Erschließungsachse aufzuwerten und die vorhandene Bebauung zu verdichten. Der zweigeschossige, wegen des Geländegefälles im Süden dreigeschossige Bau, ergänzt die bestehende Struktur und bildet gleichzeitig einen eigenständigen Baukörper. Dieser formt eine prägnante Raumkante auf der Straßenebene. Alle Seminar- und Büroräume sind nach Westen orientiert, während sich nach Osten eine mit studentischen Arbeitsplätzen belebte Verkehrszone entwickelt. Das architektonische Konzept ist von der Klarheit und „simplicity" des Baukörpers geprägt. Die strukturelle Einfachheit der Konstruktion spiegelt sich in der Beschränkung auf wenige Materialien wie Beton, Stahl und Glas wieder. Der Neubau korrespondiert mit seiner Umgebung und zeigt dabei in seiner puristischen Ausstrahlung das nötige Selbstbewusstsein, um neben dem benachbarten Hochschulgebäude bestehen zu können.
Land Baden-Württemberg vertreten durch Vermögen und Bau Baden-Württemberg
Amt Ulm
Mähringer Weg 148
89075 Ulm
972 m²
6.300 m³
1.200 m²
5 - 9
1 - 4: Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Amt Ulm
IB Bauer + Partner, Ulm
IB Keppler + Kähn GmbH, Ulm
IB Veitinger + Partner, Neu-Ulm
2013
Albrecht Schnabel, Rankweil A
Albert-Einstein-Allee 55
89089 Ulm
Hugo-Häring-Auszeichnung BDA 2017
Bund Deutscher Architekten BDA
Landesverband Baden-Württemberg
Der neue Baukörper der Hochschule Ulm, mit sechs Seminarräumen und einigen Verwaltungsräumen, ergänzt die bestehende kammartige Struktur eines langen Gebäudeensembles und schließt dieses als Schlussstein nach Westen ruhig und selbstverständlich ab. Er gewinnt seine besondere Kraft aus der Einfachheit der Struktur und der Ausgestaltung, bei der Innen und Außen durch eine hohe Reduktion der Materialien und Elemente gekennzeichnet ist. In dieser Form, bei der auf jegliche Verkleidungen verzichtet wird und alle Materialien in ihrer natürlichen Erscheinung belassen werden, zeigt das Gebäude als Kopfbau an der zentralen Erschließungsachse des Hochschulcampus Selbstbewusstsein und Prägnanz. Das schlichte Gebäude erfährt seine atmosphärische Aufladung durch den sensibel gesteuerten Lichteinfall und die Menschen, die das räumliche Angebot offener Erschließungs- und Sichtbeziehungen in der studentischen Arbeits- und Verkehrszone vielfältig nutzen.